Fahrradreparaturprojekt

Insgesamt haben wir 29 Fahrräder für Flüchtlinge und Kinder verschiedener Nationalitäten (Afghanistan, Algerien, Äthopien, Eritrea, Irak, Iran, Sudan und der Türkei), gekauft und repariert. 5 Fahrräder bekamen wir vom Fundbüro der Stadt Marburg, die aufwändig repariert wurden und Schwerstarbeit abverlangten. Wir kooperierten mit der Hobby-Fahrradwerkstatt der Sozialen Hilfe Marburg, der Fahrradwerkstatt vom Repaircafe Cölbe, und mit RADikate Marburg, einer Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt. Zwei der Werkstätten hatten nur an einem Tag in der Woche geöffnet, die Hobby-Fahrradwerkstatt an zwei Tagen, jeweils von 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr. Das er schwerte den Ablauf unserer Planung. Die Flüchtlinge haben die Fahrräder zum größten Teil mit repariert, wobei einer sogar eine ehrenamtliche Mitarbeit angeboten bekam und zu einer Ausbildung zum Zweiradmechatroniker, Fachrichtung Fahrradtechnik motiviert wurde. Alle Geflüchteten haben die Möglichkeit bei Schäden an den Fahrrädern erneut die Werkstätten aufzusuchen und zu reparieren. Kinder bekamen ebenfalls Fahrräder, dafür sorgten ihre Väter. Die Mütter fragten nach Rollern und Fahrradsitzen für die Kinder und nach Fahrradtaschen zum Einkaufen. Diesen Wünschen konnten wir nicht nachkommen. Nicht alle Fahrräder waren mit Lichtern ausgestattet, diese wurden besorgt, ebenso Luftpumpen als auch Fahrradschlösser. Auch im Landkreis haben Männer Fahrräder erhalten, einer benutzt es um zur Bahn zu fahren, da er sehr früh bei einer Firma in Stadtallendorf arbeitet. Einige Frauen hatten einen Fahrradkurs bei der Stadt Marburg absolviert und wollten nun unbedingt ein eigenes Fahrrad, nie zuvor hatten sie eins in Besitz. Eine Praktikantin hatte eine Tour mit dem Fahrrad den Frauen angeboten. Während der Tour wurde der schwere Alltag vergessen und die Kopfschmerzen verflogen. Die Menschen waren sehr froh, über den Erhalt eines/ihres Fahrrades. Die Freude und die Dankbarkeit war ihnen sichtlich ins Gesicht geschrieben. Das waren berührende Momente. Da die Flüchtlinge nicht mit einem PKW ausgestattet sind, nutzen sie sehr gerne ein Fahrrad oder den Bus. In einigen Gemeinschaftsunterkünften stehen die Fahrräder im Freien, ohne Schutz vor Regen. Deshalb begrüßen wir es, wenn Garagen für Fahrräder bereitgestellt werden, um die Fahrräder vor Rost zu schützen. Das Projekt sollte erneut aufgelegt werden. Eingebettet in ein theoretisches Konzept, wie z.B. der Stellenwert des Fahrrades zum Klimaschutz, zur Gesundheit und zur Selbsthilfe (Einkauf, Mobilität usw.). Dies konnten wir bei diesem Projekt nicht realisieren. Wir bedanken uns im Namen der Flüchtlinge für die bewilligten Mittel!!!!