Einsam in meinem Bett liegend vergoss ich Tränen,
Für jeden Blutstropfen meiner Wünsche und Hoffnungen vergoss ich Tränen.
Ich vergoss Tränen der Bitterkeit des Lebens
und sie vereinten sich zu einem Fluss
am Fuße der Berge und der dichten Wälder.
Wie ein schutzloser Vogel im Birkenhain,
der den bevorstehenden Winter fürchtet, vergoss ich Tränen.
Nacht für Nacht lauschte mein Herz mit jedem Atemzug deiner Stimme,
meine geliebte Heimat und vergoss Tränen.
Als ich dein Blut und deine Knochen dem Erdboden gleich sah,
verkündete ich dies begleitet vom lauten Klang der Flöte und Oboe und vergoss Tränen.
Aus weiter Ferne mit zitterndem Leib und aus Mittellosigkeit,
eingedenk deiner vergangenen Qualen und des kommenden Leids, vergoss ich Tränen.
Doch was gebiert mein stürmischer Aufschrei im verstummten Winkel?
So erhob ich mich und schrie in die Welten hinaus und vergoss Tränen.
Marburg, 2001