Bundesverdienstkreuz am Bande für die Vereinsvorsitzende der IAH

Nach dem Shaima Ghafury bereits mit 16 Jahren die 12. Klasse beendete, absolvierte sie mit 23 Jahren in Bulgarien das Studium der Agraringenieurswissenschaf ten nicht nur mit Auszeichnung für ihre Leistungen sondern auch mit dem Titel „Bulgariens bester Absolvent des Jahres“. Von 1981 bis 1992 lehrte sie als Dozentin an der Agrarfakultät der Universität Kabul und veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Bücher und Forschungsarbeiten und erlangte die Professorenstufe. Nach der Flucht aus Afghanistan 1992 war sie zunächst Familienhelferin beim Jugendamt Marburg und von 1996 bis 1998 als Mitarbeiterin des Frauenhauses Marburg beschäftigt. Seit 1999 ist sie im Bereich der Migrantenarbeit bei der „Bürgerinitiative für soziale Fragen e.V.“ und seit 2003 als Sozial- und Schuldnerberaterin tätig.

Seit 2005 ist Shaima Ghafury Kuratoriumsmitglied im „Marburger Bündnis für Familien“ und stellt dort mit ihren Beiträgen insbesondere die Perspektiven von Migranten heraus. Sie engagierte sich zudem für eine arabische Übersetzung des Familienatlas` und in der Gruppe „Runder Tisch für Integration“, die 2008 eine Erklärung der Stadt Marburg und Vertretern der in Marburg lebenden Migranten und Religionsgemeinschaften zur Förderung der Integration erarbeitet hat. Darüber hinaus ist sie seit 2000 Mitglied der „LAG Frauentagung“, die für die politische Bildung der Frauen in sozialen Brennpunkten Hessens zuständig ist.

 

Minister Dr. Schäfer betonte in seiner Rede, „Im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit und ihrer vielen ehrenamtlichen Aufgaben hat Shaima Ghafury viele lebendige Brücken zwischen Zuwanderern und Deutschen gebaut“. Sie war bis 1998 Vorstandsmitglied im Verein „Verein der Nationalen Einheit und des Fortschritts Afghanistans“, den sie 1993 mitbegründete. Sie gehörte im Jahr 2000 auch der Initiative „Verständigung der Afghanen in Europa“ als Mitbegründerin an, in dem sie als Vorstandsmitglied für ein Jahr diente zudem war sie auch Mitbegründerin des „afghanischen Kulturvereins e.V.“ in dem sie zwei Jahre im Vorstand tätig war. Als Initiatorin und Mitbegründerin des Vereins „Initiative Afghanisches Handwerk e.V.“ im Jahre 1994, führt sie seitdem den Vorsitz. Über den Verein initiierte Ghafury einen interkulturellen Dialog, um in Hessen und anderen Bundesländern über ihr Heimatland und die Situation vor Ort zu informieren und um weitere Initiativen zur Verbesserung der Lage von Frauen und Mädchen zu starten.


Über mehr als 120 eingeladene Gäste teilten den besonderen Tag mit Frau Shaima Ghafury, an dem sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt wurde.
Unter den eingeladenen Gästen waren unter anderem: der Oberbürgermeister, der Bürgermeister, Stadtrats Vertreter, Stadtverordnetenvorsteher der Universitätsstadt Marburg; Bundestagsabgeordnete, der hessische Finanzminister und der Ehrenamtsbeauftragte.

„Sie hat sich in herausragender Weise ehrenamtlich engagiert dabei lag der Schwerpunkt auf der intellektuellen Auseinandersetzung mit der jeweils aktuellen politisch – gesellschaftlichen Situation der Menschen in ihrem Heimatland Afghanistan.“

„Frau Ghafury liegt es sehr am Herzen, dass auch afghanische Mädchen an der Bildung teilhaben und so organisierte der Verein IAH e.V. mehrere Homeschools, die hauptsächlich von Mädchen besucht werden.“

„Ich habe Frau Shaima Ghafury als eine Person kennengelernt, die zuversichtlich, optimistisch in die Zukunft schaut, der Vertrauen gibt, der Vertrauen schenkt und die Hoffnung macht und das ist etwas Außergewöhnliches, das ist Etwas, was man so oft nicht findet.“

„Wir freuen uns alle über diese Ehrung, Sie haben sie verdient.“

Herr Oberbürgermeister der Universitätsstadt Marburg Egon Vaupel

 

 

„Wir können stolz darauf sein Frau Shaima Ghafury als Bürgerin in unserer Mitte zu haben.“

Links: Heinrich Löwer, Stadtverordnetenvorsteher
Rechts: Horst Mania, Ortsvorsteher Moischt

 


„Wenn Frau Shaima Ghafury von Afghanistan spricht, wenn sie darüber reflektiert und nachdenkt, ist sie immer bei den Menschen ihres Landes, dies ist meines Erachtens eines der herausragenden Merkmale ihres Sprechens, ihres Denkens und ihres Handels, überhaupt, dass sie sich an den Menschen orientiert. Es ist gerade ihr grundlegend menschlicher, sozialer und dabei grundsätzlich realistischer Blickwinkel und Ansatz, von dem sie aus die Probleme und Phänomene betrachtet und in ihr Handeln mit einfließen lässt und danach ausrichtet. Diese Haltung ist es, die mich sehr tief beeindruckt und die ihre Persönlichkeit für mich überzeugend und sehr authentisch wirken lässt.“

Frau Dr. Nina Köllhofer, Mitglied im Vorstand der IAH e.V. und gute Freundin von Shaima Ghafury

 


„Shaima Ghafury ist als Mensch, als Kollegin, als Freundin einfach wertvoll.“

Links: Erika Lotz-Halilovic, Ortsvorsteher Richtsberg
Rechts: Christa Winter, Frauenbeauftragte nach dem Hessischen Gleichberechtigungsgesetz

 

 

„Ich bin stolz so eine Migrantin kennengelernt zu haben, die auch ein besonderes Beispiel für eine integrierte Frau ist.“

Oben: Frau Petrosya, Vorsitzende des Ausländerbeirates Marburg

„Du bist nicht nur in deinem Arbeitsleben immer verantwortungsvoll, aktiv, fleißig, sondern du bist auch eine ganz wunderbare Mutter, eine ehrliche und mutige Ehefrau und eine stets freundliche und hilfsbereite Freundin für uns alle.“

Unten: Hosay Babak, Vorstandsmitglied des „Afghanischen Kulturvereins Marburg e.V.“

 

 

„Herzlichen Dank, dass du bei uns bist.“

Links: Karin Ackermann-Feulner, Geschäftsführerin der „Bürgerinitiative für soziale Fragen e. v.“


„Ihre Tugendhaftigkeit, Rechtschaffenheit, Aufrichtigkeit und ihren besonderen Sinn für Gerechtigkeit können wir uns nur zum Vorbild nehmen. Ihr Einsatz für ihre Mitmenschen und die Gesellschaft sucht Ihresgleichen.“

Rechts: Belkis Ghafury, Tochter

 

 

Nach dem offiziellen Teil gab es neben Kaffee und Kuchen einige afghanische Köstlichkeiten.